Kontakt
Postanschrift
- SCHOTT JENAer GLAS GmbH, Archiv
- Otto-Schott-Straße 13
- 07745 Jena
Dienstanschrift
- SCHOTT JENAer GLAS GmbH, Archiv
- Otto-Schott-Straße 13
- 07745 Jena
Öffnungszeiten
Elektronische Kommunikation
- judith.hanft@schott.com
- +49 (0) 3641 / 681-5697
- +49 (0) 3641 / 288-890-81
- www.schott.com/german/museum
Archivleiter/in
Judith Hanft
-
1000 lfm
Bestand
-
1866-2014
Laufzeit
Archivgeschichte
SCHOTT ist ein internationaler Technologiekonzern, der seit über 120 Jahren Spezialglas, Spezialwerkstoffe, Komponenten und Systeme entwickelt und produziert, um die Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Der Konzern unterhält Produktionsstandorte und Vertriebsbüros in 36 Ländern und beschäftigt über 16.000 Mitarbeiter weltweit.
Im Jahr 1884 wurde von Carl Zeiss, dessen Sohn Roderich, Ernst Abbe und Otto Schott das Glastechnische Laboratorium SCHOTT & Genossen in Jena gegründet. An diesem Traditionsstandort befindet sich auch das Archiv der heutigen SCHOTT Standortes Jena.
1935 wies Erich Schott, der Sohn des Gründers und sein Nachfolger im Unternehmen, den Aufbau eines Archivs an, um den Nachlass Otto Schotts dauerhaft zu sichern, die Entwicklung des Unternehmens zu dokumentieren und der Wissenschaft zugänglich zu machen. Es ist von Anfang an mit dem Namen des Thüringer Wirtschaftshistorikers und Archivars Dr. Herbert Kühnert (1887-1970) verbunden, der seit 1934 nebenamtlich bei Schott beschäftigt war und bereits Arbeiten zur Firmenentwicklung und -geschichte veröffentlichte. Die Grundlage des 1936 eingerichteten Archivs bildeten neben dem Nachlass Schotts auch Geschäftsschriftgut, Schmelzbücher, Laborjournale, Werbedruckschriften und Fotos. Im sogenannten Otto-Schott-Archiv hatte Kühnert ein einfaches Ordnungsprinzip eingeführt, „welches seinen wirtschaftlichen Intentionen entsprach“(Beger). Ab 1948 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Werk. In den Jahren 1950 bis 1953 hatte er aufgrund einer vom Ministerium des Innern und Industrie herausgegeben „Anweisung (...) zur Errichtung von Betriebsarchiven (27. April 1950)“ den Posten des Betriebsarchivars inne. Kühnert führte das Archiv mit Akribie. Seine herausragende Leistung besteht insbesondere darin, die Institution des Wirtschaftsarchivs in Thüringen etabliert zu haben (Beger).
Nach Kühnerts Ausscheiden als Betriebsarchivar im Jahr 1953 wurde das der Abteilung Sicherheit unterstellte Archiv nicht mehr fachgerecht betreut. Schriftgut ist gesammelt, aber weder erfasst noch erschlossen worden. Eine Nutzung war kaum möglich.
Nach der deutschen Wiedervereinigung übernahm SCHOTT (Mainz) die Geschäftsanteile des alten Stammwerkes in Jena. Seitdem unterhält der Konzern zwei Archive. Im Jenaer Archiv erfolgte unter fachlicher Anleitung aus Mainz eine gründliche Neuordnung der verschiedenen Bestände, die bisher miteinander vermischt waren. Bei dieser Neuordnung orientierte man sich an der Ordnung des Mainzer Schott-Gruppenarchivs, die Organisationsstruktur wurde nach einem gemischten Pertinenz- und Provenienzsystem gegliedert.
Mit der Eröffnung des SCHOTT GlasMuseums im Jahr 2000 wurde das Archiv, das fachlich der Abteilung CPR des SCHOTT Konzerns Mainz untersteht, in die Abteilung IS (Infrastruktur & Service) integriert.
Seitdem hat die Teilaufgabe archivische Öffentlichkeitsarbeit an Bedeutung gewonnen. Synergie-Effekte zwischen Museum und Archiv haben sich in kürzester Zeit eingestellt. Die Anzahl der internen und externen Anfragen nahm erheblich zu und liegt bei ca. 90 im Jahr, im selben Zeitraum nutzten ca. 360 Personen das Archiv für Recherchen.
Durch umfangreiche Umbaumaßnahmen und die Einführung des FAUST-Archivierungsprogramms hat sich das Archiv in den letzten fünf Jahren zu einem modernen Firmenarchiv entwickelt.
Ca. 9.700 Akten, 7.900 Fotos, 2.000 Prospekte, 3.000 dreidimensionale Objekte sind bisher u.a. erschlossen und digitalisiert, wodurch eine schnelle Recherche ermöglicht wird. Sowohl Anfragen als auch Wünsche der internen und externen Nutzer können in kürzester Zeit beantwortet bzw. erfüllt werden.
Nach umfangreichen Umbau-, Aufräumungs- und Konservierungsarbeiten sowie der Umstrukturierung stehen den Nutzern wieder bedeutsame Quellen zur Geschichte des SCHOTT Konzerns und zum Lebenswerk Otto Schotts zur Verfügung, eines der bedeutendsten Wissenschaftler, Technologen und Unternehmer Deutschlands am Ende des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts.