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  • Bischöfliches Ordinariat, Bistumsarchiv
  • Herrmannsplatz 9
  • 99084 Erfurt

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  • Bischöfliches Ordinariat, Bistumsarchiv
  • Domstraße 9 (Eingang Domstraße); Depot für Pfarrarchive: Holzheienstraße 15 (an Toreinfahrt läuten)
  • 99084 Erfurt

Opening hours

Di und Do 10.00-12.00 und 13.00-16.00, Fr 10.00-12.00, Freitagnachmittag und sonst nach Vereinbarung. Vorherige Anmeldung erforderlich

Archive manager

Dr. Michael Matscha


  • 525 lfm, 3.300 Urkunden, 16.500 Fotos, 278 Karten

    Inventory

  • 1030-2005

    Runtime


Archive history

Das Bistum Erfurt wurde erst am 8. Juli 1994 durch Papst Johannes Paul II. begründet, über 1250 Jahre nach dem ersten, gescheiterten Versuch einer Bistumsgründung inErfurt durch Bonifatius. Es gehört zur Paderborner Kirchenprovinz und umfasst fast ganz Thüringen bis auf das Dekanat Geisa in der Rhön im Westen (zum Bistum Fulda) sowie ehemals reußische und sachsen-altenburgische Gebiete im Osten (zum Bistum Dresden-Meißen). Mit ca. 200.000 Katholiken und ca. 180 Pfarreien bzw. Filialgemeinden gehört es wie die anderen Bistümer in den neuen Bundesländern zu den kleineren Diözesen in Deutschland; dabei liegt mehr als die Hälfte der Gemeinden im Ober-Eichsfeld, das den Kreis Eichsfeld und einen Teil des angrenzenden Unstrut-Hainich-Kreises umfasst. Das übrige Thüringen ist extreme Diaspora.

Trotz dieser Verhältnisse und der späten Diözesangründung hat das Bistumsarchiv vergleichsweise reichhaltige Bestände aufzuweisen. In seiner heutigen Struktur besteht es seit dem 1.1.1994, bis zum 8.7.1994 unter dem Namen "Archiv des Bischöflichen Amtes Erfurt-Meiningen". Gebildet wurde es aus drei z. T. schon lange vorher existierenden Bestandteilen:

1. Das Domarchiv Erfurt hat seine Ursprünge im Archiv des möglicherweise schon im 8. Jh. gegründeten, 1117 erstmals sicher belegten Kollegiatstiftes St. Marien (heute Dom); durch die späte Säkularisation 1837 (danach Pfarrkirche, seit 1854 Propsteipfarrkirche) blieb nahezu der gesamte Bestand in kirchlichem Besitz. Dazu kam das Archiv des erzbischöflich mainzischen, seit 1821 bischöflich paderbornischen und seit 1929/30 bischöflich fuldaischen Geistlichen Gerichts Erfurt (1312 bezeugt), das im Mittelalter fast ganz Thüringen und im 19. Jh. daneben auch Teile des heutigen Landes Sachsen-Anhalt umfasste. Neben seiner Gerichtsfunktion nahm es auch die Aufgaben einer mittleren kirchlichen Aufsichtsbehörde wahr. Nachdem ihm zuletzt nur die Stiftungsaufsicht geblieben war, ist es 1995 aufgelöst worden. Seine Aufgaben werden vom Bischöflichen Ordinariat übernommen. Die mit dem Archiv verbundene Dombibliothek mit zahlreichen Inkunabeln und Handschriften ist aus der Stiftsbibliothek erwachsen; ihre Altbestände erhielten bis in jüngste Zeit vor allem durch Deposita Zuwachs.
2. Seit 1946 bestand in Erfurt ein bischöflich fuldaisches Generalvikariat. Da die DDR die Verbindung nach Fulda immer stärker behinderte auf eine Loslösung des thüringischen Diözesanteiles drängte, wurde dieser mehr und mehr verselbstständigt. 1973 wurde aus dem Bereich des Generalvikariats Erfurt unter Einschluss des bischöflich würzburgischen Kommissariats Meiningen das Bischöfliche Amt Erfurt-Meiningen mit einem Apostolischen Administrator permanenter constitutus an der Spitze gebildet. Es stellt den direkten Vorläufer des heutigen Bistums dar, von dem es sich räumlich durch Grenzveränderungen im Norden und Westen unterscheidet. Das Archiv des Bischöflichen Amtes Erfurt-Meiningen wurde seit 1983 aufgebaut und vorübergehend auch mit der Verwaltung der Registratur, der Amtsbibliothek und des Kunstgutes betraut.
3. Das Regionalarchiv Ordinarien Ost mit dem Schrift- und Dokumentationsgut der Berliner Ordinarienkonferenz, der Berliner Bischofskonferenz sowie der überdiözesanen Einrichtungen und Gremien entstand erst mit der Wende des Jahres 1989. Mit Auftrag schon vom 10.11.1989 wurden die Unterlagen seit Sommer 1990 aus verschiedenen z. T. dezentralen Lagerungsorten zusammengeführt. Am 25./26.4.1993 billigte der ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz die Deponierung im Archiv des Bischöflichen Amtes in Erfurt. Sie wurde am 10.11.1993 physisch vollzogen. Neben der bevorstehenden Erhebung zum Bistum war dies der wichtigste Grund für die Neustrukturierung der genannten katholischen Kirchenarchive in Erfurt zum neuen Bistumsarchiv.

Das Domarchiv, welches nach seiner Neuordnung durch Prof. Dr. Alfred Overmann nach 1933 in der Kilianikapelle südlich des Domkreuzganges untergebracht war, sowie das Archiv des Bischöflichen Amtes zogen 1985 bzw. 1986/87 in einen Flügel des neu errichteten Gebäudes Domstraße/Ecke Stiftsgasse. Die Bestandsgruppe Regionalarchiv Ordinarien Ost fand bis jetzt überwiegend in Kellermagazinen im Gebäude des Regional-Priesterseminars (Alumnat) Platz. Im Jahre 1999 konnte durch Ausbau eines Dachbodens im Gebäude Domstraße zu einem klimatisierten Magazin zusätzlicher Raum gewonnen werden, was u. a. Voraussetzung für die Übernahme der auf Thüringen bezogenen Acta specialia der Bischöflichen Generalvikariate Paderborn (bis 1930) und Fulda aus dem Bistumsarchiv Fulda war. Mit dem Umzug in die ehemals von der Bibliothek der Theologischen Fakultät (früher Philosophisch-Theologisches Studium) genutzten Räume im gleichen Gebäude 2005 befinden sich alle Bestände unter einem Dach.
Das Bischöfliche Bauamt besitzt ein eigenes Verwaltungsarchiv.

Dem Bistumsarchiv obliegt auch die Pfarrarchivpflege. Die Pfarrarchive werden nicht zentralisiert und befinden sich mit einigen Ausnahmen noch vor Ort. Die Kirchenbücher der Gemeinden werden nach und nach verfilmt. Bisher sind sie für Erfurt und den südwestlichen Teil des Eichsfeldes auf Mikrofilm im Bistumsarchiv verfügbar.