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Das Tragen eines MNS (Mund-Nasen-Schutzes) ist verpflichtend und erstreckt sich auf die gesamte Aufenthaltsdauer im Kreisarchiv.

Archive manager

Angelika Hoyer


  • 7.638,24 lfm, einschl. Behördenarchiv

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Archive history

Rückschau und Entwicklung des Kreisarchivs Schmalkalden-Meiningen von 1954 – 2017

Das Kreisarchiv Meiningen von 1954 – 1990

Das Kreisarchiv Schmalkalden-Meiningen ist im Vergleich zu anderen Meininger Archiven, wie z. B. dem Staatsarchiv, ein relativ junges Archiv.
Gemäß der Anordnung der Regierung der DDR zur Errichtung von Stadt- und Kreisarchiven vom 26. Februar 1951 ist zu Beginn der 50er Jahre auch beim Rat des Kreises Meiningen die Bildung eines Kreisarchivs vorgesehen. Die eigentliche räumliche Unterbringung und personelle Besetzung zieht sich jedoch bis zum November 1954 hin. Im rechten Flügel des Schlosses Bibrabau, heutiges Stadtarchiv, werden zunächst ein großer Arbeitsraum und 2 Nebenräume für die Unterbringung des Aktenmaterials geschaffen. Als Archivar bewirbt sich der bereits damals historisch sehr interessierte Mitarbeiter des Rates des Kreises Adolf Ansorg. Obwohl er archivfachlich nicht ausgebildet ist, erhält er diese Stelle. Nach Übernahme des Kreisarchivs stürzt sich Ansorg wahrhaft in die Arbeit. In der Zeit von 1955 bis 1957 gelingt es ihm, die in den Gemeinden des Kreises weitgehend unbetreuten Archivbestände in das Kreisarchiv zu holen und somit gegen unbedachte Vernichtung zu sichern. Ende der fünfziger Jahre beginnt er, auf der Grundlage eines durch Lehrgänge geschulten Wissens, mit der Ordnung und Verzeichnung der übernommenen Bestände. Seit Januar 1960 unterstützt ihn dabei Ottilie Knauer. Bereits in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre tritt er in Meiningen und anderen Orten des Kreises mit Vorträgen zur Geschichte des Kreises Meiningen auf. Auch in der Presse erscheinen zahlreiche Artikel aus seiner Feder. Seine engagierte Arbeit innerhalb und außerhalb des Archivs findet trotz mancher Probleme Anerkennung. Am 1. Mai 1961 erhält Ansorg die Zuerkennung des Prädikats „Staatlich geprüfter Archivar“ durch die Fachschule für Archivwesen Potsdam. Obwohl nun bereits 60-jährig verfolgt er mit Selbstbewusstsein die Absicht, das Kreisarchiv Meiningen zum größten Kommunalarchiv in der Region auszubauen. 1962 gelingt es ihm, die Bestände der Stadtarchive Wasungen und Römhild in das Kreisarchiv zu überführen. 1969 geht auch das Stadtarchiv Meiningen in seinen Verantwortungsbereich über. Mit Eintritt in das gesetzliche Rentenalter 1966, denkt er noch nicht an das Ende seiner beruflichen Tätigkeit. Die Krönung seiner archivarischen Arbeit stellt 1971 die Herausgabe der gedruckten Bestandsübersicht „Das Kreisarchiv und seine Bestände“ in insgesamt 3 Bänden dar. Die umfangreiche Bestandsübersicht ist zur damaligen Zeit eine Besonderheit. Bisher war es den über 250 Kreisarchiven noch nicht gelungen, ihre Bestände so umfassend der Öffentlichkeit zu präsentieren. Bis heute ist die Arbeit Ansorgs eine Fundgrube für Regionalhistoriker geblieben. Anfang der siebziger Jahre schließen sich die in Meiningen ansässigen Archivare aus Betrieben und Einrichtungen unter Leitung des Kreisarchivs zu einer Schrittmacherbrigade der Betriebs- und Verwaltungsarchivare zusammen. Diese Archivgemeinschaft entwickelt sich zu einem Ort des Erfahrungsaustausches mit einer Resonanz über den Kreis hinaus. Nach Vollendung des 75. Lebensjahres im April 1975 fasst Ansorg den Entschluss zum Ende des Jahres als Archivleiter auszuscheiden. Seine Nachfolge tritt Frau Thea Lang an. Als Kreisarchivarin übernimmt sie bis 1990 u.a. die Erfassung und Übernahme der Behördenakten des Rates des Kreises und die Akten der zuständigen Gemeinden.


Das Kreisarchiv Schmalkalden-Meiningen von 1991 – 2008

Mit der Wende erfolgt die Trennung des Stadt- und Kreisarchivs Meiningen. Mit Frau Karin Köhler erhält das Stadtarchiv eine eigene Archivarin. Die Archivbestände werden aus dem Kreisarchiv herausgelöst und in neuen Räumlichkeiten ebenfalls im 1. Obergeschoss des Bibrabaus untergebracht.
1991 erfolgt im Kreisarchiv ebenfalls eine personelle Neubesetzung. Frau Elke Schwerda und Frau Angelika Hoyer übernehmen die vielfältig gewordenen Archivaufgaben gemeinsam. In Folge der Wende gibt es in den Kommunen und der Bevölkerung einen großen Nachholbedarf in Sachen Regionalgeschichte. Alle Gemeinden des Landkreises stellen zur Erforschung ihrer Ortsgeschichte Ortschronisten in Form von AB-Maßnahmen ein. Die Archivmitarbeiterinnen führen jährlich Schulungen der Chronisten durch und geben Unterstützung in Schrift-, Akten- und Quellenkunde.

Im Zuge der Rehabilitierung von ehemaligen Vertriebenen und Zwangsausgesiedelten beginnt ein regelrechter Run auf die Staats- und Kommunalarchive. An vorderster Stelle der Benutzeranfragen stehen Eigentumsnachweise und Vermögensfragen. Die Mehrzahl der Benutzer kommt u.a. im Auftrag des Landratsamtes, der Gemeinden, der Denkmalpflege sowie als Privatpersonen.

Auch für die Archivare persönlich sind die Jahre nach 1990 eine große Herausforderung. Mit der gesellschaftlichen Umwandlung gilt es, den vielfältigen Anfragen und einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit durch Ausstellungen und Veröffentlichungen gerecht zu werden. Unzählige Akten müssen für die Benutzer gesichtet und ausgewertet werden, um den „Betroffenen“ zu ihrem Recht zu verhelfen.

Ein Augenmerk in der Nachwendezeit gilt der Quellensicherung zum Thema „Wende 1989 in Meiningen“. Eine umfassende Dokumenten- und Fotosammlung konnte zusammengetragen werden, welche sich auf die Ereignisse im Herbst 1989 und das Frühjahr 1990 bezieht. Schwerpunkt bilden dabei die Dienstagsdemos in der Stadt Meiningen.

Die Raumnot im Kreisarchiv wird bereits 1992/1993 zu einem echten Problem. Im Verwaltungsgebäude des Landratsamtes in der Marienstraße 10 wird ein Verwaltungsarchiv mit provisorischen Holzregalen ausgestattet. Erste Patientenakten der aufgelösten Poliklinik Meiningen werden neben Verwaltungsschriftgut des Landratsamtes archiviert.

An der weiteren Archivierung des kommunalen Archivgutes der Gemeinden aus 40 Jahren DDR – Geschichte im Kreisarchiv sind die Mehrzahl der Ortsbürgermeister weiterhin interessiert. Ausnahmen bilden jedoch zunächst die Städte Römhild und Wasungen. Diese Kommunen richten eigene Stadtarchive ein.

Zwischen den 3 im Bibrabau untergebrachten Archiven besteht bis Juni 2001 eine enge fachliche Zusammenarbeit sowie ein konstruktiver Gedankenaustausch zu allen anstehenden Problemen. So organisieren im Juli 1993 anlässlich des Stadtfestes in Meiningen diese Archive Archivführungen. Das Angebot wird von einer breiten Öffentlichkeit mit großem Interesse genutzt.

Nach 84 Jahren findet im Oktober 1993 wieder ein Thüringer Archivtag in Meiningen statt. Aus diesem Anlass zeigt auch das Kreisarchiv Schätze aus seinen Archivbeständen. Außerdem wird ein Archivführer erarbeitet.

Im November 1994 eröffnet das Kreisarchiv eine Fotoausstellung zum Thema „Aufbruch zur Wende – Herbstdemos 1989 in Meiningen“. Über 600 Besucher vor allem aus Meiningen und Umgebung folgen der Einladung.

Mit der Neuinventarisierung der Kreisarchivbibliothek wird im Jahr 1993 durch Frau Schwerda begonnen und jährlich weitergeführt. Bis heute umfasst die Bibliothek 5.156 Bände (Stand zum 31.12.2016).

Die Gebietsreform am 01.07.1994 zählt zu den gravierendsten Ereignissen der Region. Die Kreisarchive Schmalkalden, Meiningen, Hildburghausen und Zella-Mehlis einigen sich als Auswirkung der Gebietsveränderungen dahin gehend, dass die neuen Kreisgrenzen auch die Zuständigkeiten für die Kreisarchive bestimmen. Das bedeutet u.a., dass die Gemeindebestände Haina, Mendhausen, Milz und Westenfeld von Meiningen an das Kreisarchiv Hildburghausen übergeben werden. Die Städte und Gemeinden Oberhof, Zella-Mehlis, Christes, Kühndorf, Rohr, Viernau, Schwarza, Dillstädt, Benshausen und Ebertshausen kommen zum Landkreis Schmalkalden-Meiningen hinzu. Die Unterlagen des Altkreises Schmalkalden von 1952 bis 1990 befinden sich im Stadt- und Kreisarchiv Schmalkalden, eine Einrichtung des 1994 neu gegründeten "Zweckverband Kultur Schmalkalden und Umgebung".

Mit der Fusion der Landkreise Schmalkalden und Meiningen zum 1. Juli 1994 sprechen wir vom Kreisarchiv Schmalkalden-Meiningen. Im Ergebnis der Kreiszusammenlegung wird im Dezember 1994 Frau Angelika Hoyer mit dem Aufbau eines Behörden- und Krankenblattarchivs im Sitz des Landratsamtes, Jerusalemer Straße 13 beauftragt. Aufgabe des Behördenarchivs ist es bis zur Gegenwart, die nicht mehr laufend benötigten Akten der aktenführenden Stellen zu erfassen, zu übernehmen und zu archivieren bzw. nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen der Kassation zu überführen. Mit der Erarbeitung der Dienstanweisung 4/95 des Landrats wird die rechtliche Grundlage zur Arbeit des neuen Behördenarchivs gelegt. Außerdem werden aus den jeweiligen Fachabteilungen 34 Registraturbeauftragte bestellt. Durch regelmäßige Kontaktaufnahme und jährliche Schulungen dieses Personenkreises gelingt es, eine gute Aktenerfassung und -übernahme von den aktenführenden Stellen in das Behördenarchiv zu erreichen.
Bereits 1996 wird von Seiten des Archivs ein Konzept zur Einrichtung eines modernen Behördenarchivs im Landratsamt vorgelegt. Es steht letztendlich die Frage, ob das Haus 3 umgebaut wird oder ein neues zusätzliches Gebäude u.a. für die Archivnutzung notwendig ist. Schrittweise wird am Ende 1996 und 1997 im Kellergeschoss dieses Hauses mit dem Einbau von 2 Rollregalanlagen begonnen. Die Sortierung und Archivierung von Krankenakten übernimmt Frau Brigitte Rickes, unterstützt von 25 engagierten Personen im Zuge möglicher Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.

Im Februar 1995 werden im Kreisarchiv wertvolle Archivalien, die einer dringenden Restaurierung unterzogen werden mussten, im „neuen Glanz“ präsentiert. In der Restaurierungswerkstatt des Westfälischen Archivamtes Münster wurden Gemeindeakten von 1517 bis 1835 aus Bibra, Behrungen, Bettenhausen und Haina kostenlos restauriert. Diese einmalige Hilfe des Westfälischen Archivamtes stellt gewissermaßen einen spezifischen Beitrag zum Aufschwung Ost dar.

Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt des Kreisarchivs ist bis zur Gegenwart die Archivpflege in den 71 Gemeinden des Zuständigkeitsbereiches. Jährlich finden Besuche der Kreisarchivarin in den Kommunen statt. Hauptanliegen dabei ist die Erfassung und Übernahme des Archivgutes zur Sicherung der historischen Überlieferung.

1996 wird im Kreisarchiv mit der Generalrevision und Neuverpackung der Kreisarchivbestände begonnen. Zeitgleich erfolgt die technische Bearbeitung, Neuordnung und Verzeichnung des Bauaktenbestandes durch ABM-Kräfte. Das Fotoarchiv wird ebenfalls einer Überarbeitung unterzogen.
Im Jahr 1997 werden konzeptionell Magazin- und Verwaltungsräume für das Kreisarchiv Meiningen im Haus 3 der Jerusalemer Straße 13, jetzt Obertshäuser Platz 1, eingeplant. Das bedeutet, dass perspektivisch das Kreisarchiv bis zum Jahr 2001 das Schloss verlässt und im Verwaltungssitz im Behörden- und Krankenblattarchiv integriert werden soll.

1997 wird der Buchbestand „Henfling-Bibliothek“ (ca. 6.500 Bücher) durch eine AB-Maßnahme geordnet, erfasst und vom Henflinggymnasium in das Kreisarchiv übernommen.
Außerdem ist eine Chronik zu dem Bestand erarbeitet worden. Der ausgesprochen wertvolle Buchbestand wird vom Kreisarchiv für das Henflinggymnasium verwaltet. Seit November 1997 ist er wieder der Öffentlichkeit zugänglich.

Die unter Mitwirkung von Frau Elke Schwerda u.a. Autoren herausgegebenen Veröffentlichungen von Herrn Hans Nothnagel über die „Juden in Südthüringen“ werden 1999 fertiggestellt und verlegt. Ebenso wird das Buch von Dr. Horst Strohbusch „Das Licht kam aus der Kirche“, für das die Materialsammlung des Kreisarchivs zur Verfügung gestellt wird, herausgegeben. Die erste Auflage ist innerhalb weniger Tage vergriffen.

Nach einer umfangreichen Rekonstruktion des Verwaltungsgebäudes Haus 3 in der Jerusalemer Str. 13 ist im Juni 2001 nach 9 Monaten Bauzeit das Kellergeschoss für den Archivbereich des Landratsamtes bezugsfertig. Das Kreisarchiv Schmalkalden-Meiningen zieht neben dem Behörden- und Krankenblattarchiv sowie der Behördenbibliothek in moderne Büro- und Magazinräume ein.

Vom 1. Juli 2002 bis Juni 2003 arbeitet Herr Christian Grams, Verwaltungsfachangestellter im Landratsamt für 1 Jahr als zusätzliche Kraft im Behördenarchiv. Da während der Bauphase keine Aktenübergabe durch aktenführende Stellen an das Archiv erfolgt, besteht seine Aufgabe im Wesentlichen in der Übernahme der Behördenakten und deren Archivierung.

Am 31. Juli 2001 beendet Frau Elke Schwerda ihre berufliche Tätigkeit und geht in den Ruhestand. Frau Angelika Hoyer tritt die Nachfolge als Kreisarchivarin an. Für die Arbeit im Behördenarchiv wird in den Jahren 2000 bis 2002 Frau Kati Adolph als Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste in der Bibliothekschule Sondershausen ausgebildet. Den Bereich Krankenblattarchiv verwaltet Frau Brigitte Rickes.

Bis zur feierlichen Einweihung gab es noch vieles umzuräumen, zu erfassen und zu beschriften. Mit Hilfe von 7 ABM-Kräften wurden so im zweiten Halbjahr 2002 über 80 % der Gemeinde- und Bauaktenbestände, die Kartensammlung sowie die Henfling-Bibliothek in das neue PC-Programm eingegeben. Eine Broschürensammlung sowie der restliche Bibliotheksbestand des Kreisarchivs wird verzeichnet und im PC erfasst.
Im Dezember 2002 ist der letzte Magazinraum, mit einer Lagerkapazität von 3.629 lfm für das Kreisarchiv, bezugsfertig.

Am 18. November 2003 erfolgt die Einstellung von Herrn Friedhelm Werner als Mitarbeiter des Kreisarchivs.

Im Juli 2004 erfolgt erstmalig die Vorstellung des Kreisarchivs im Internet unter der Thematik „Das Kreisarchiv Schmalkalden-Meiningen stellt sich und seine Bestände vor“. Diese Internetpräsentation umfasst 40 Internetseiten. Die Erarbeitung dieser Seiten wird durch den Einsatz eines Fachinformatikers für Anwendungsentwicklung in Form eines Praktikums im Kreisarchiv möglich. Die Arbeit von Herrn René Reimschüssel erstreckt sich auf die Eingabe aller Archivdaten für die Internetpräsentation, eine gedruckte Bestandsübersicht sowie einen Flyer. Die Internetpräsentation wird im Juli 2004 ins Netz gestellt und zählt bereits im Dezember 2004 weit über 500 Besucher.

Zum „Tag der Archive“ und zum Jubiläum „50 Jahre Kreisarchiv Schmalkalden-Meiningen“ besteht im September 2004 erstmalig die Möglichkeit das gesamte Archiv für einen größeren Besucherkreis zu präsentieren.
Mit dem Tag der offenen Tür wollen die deutschen Archive mit regelmäßigen Aktionen einem Publikum etwas über die Arbeit der Archive vermitteln. Vor allem soll natürlich auch auf die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der „Gedächtnisse der Gesellschaft“ hingewiesen werden.
Das Programm umfasst u.a. eine Ausstellung aus den Beständen des Kreisarchivs zu den Themen „Zahlen und Fakten zur Geschichte der Staatsgrenze der DDR zur BRD 1945-1990 – Dokumentation aus dem Kreis Meiningen“, „Zwangsaussiedelung 1952 und 1961 – Ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Kreises Meiningen“ sowie „Die Wende in Meiningen – Zeittafel und Fotos – 1982-1990“.
16mm-Schmalfilme aus den 1950er und 1980er Jahren, überliefert aus der ehemaligen Kreisstelle für Unterrichtsmittel, sind im „Clubkino“ des Kreisarchivs zu sehen. In einer „Flimmerstunde“ werden die Filme zu unterschiedlichsten Themen (z.B. Verkehrserziehung, Heimatkunde, Geschichte usw.) mit einem DDR-Originalfilmgerät vorgeführt.
Zur Erinnerung an den ersten Kreisarchivar Adolf Ansorg (tätig von 1954 bis 1976) wird dessen Arbeitsplatz mit dem original überlieferten Stuhl sowie mit Büro- und Arbeitsmaterialien nachgestellt. Der Schreibtisch findet fortan im Lesesaal des Kreisarchivs seinen Ehrenplatz.
Das umfang- und abwechslungsreiche Programm zum 50. Archivjubiläum stößt bei den 350 Gästen auf eine unerwartet große Resonanz.

Schwerpunkte der Archivarbeit im Jahr 2005 bestehen u.a. in der Erarbeitung eines „Handbuches für Registraturbeauftragte und Mitarbeiter der aktenführenden Stellen im Landratsamt Schmalkalden-Meiningen“ sowie in der Erschließung der Geldsammlung des Kreisarchivs von 1871 bis 2002.

Zu einem freudigen Ereignis zählt im Frühjahr 2005 die Schenkung einer Bibel aus dem Jahr 1670 von Familie Edgar Fritz aus Neubrunn an das Kreisarchiv.
Nach der Übernahme in das Archiv folgte die Restaurierung des außergewöhnlichen Erbstücks. Grund für die Schenkung ist der Wunsch der Familie das mit vielen Zeichnungen versehene Exemplar zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die Mitarbeiter des Kreisarchivs leisten weiter eine umfassende Zuarbeit für die Gestaltung des geplanten „Archivportals Thüringen“. Positiv erweist sich dabei die Erarbeitung der Internetseiten des Kreisarchivs im Jahr 2004. Das Werben um Nutzer beginnt heute nicht mehr im Lesesaal sondern im Internet. Für die Verfügbarkeit stets aktueller Informationen zu Thüringer Archiven initiiert die Archivberatungsstelle in Weimar die Gestaltung einer Internetpräsentation als Kooperationsprojekt aller Archivsparten in Form eines Landesportals. Das Portal soll in seiner Bandbreite alle Formen von Archivnutzern (Behörden, Wissenschaftlern, Studenten, Schülern, Heimatforschern und Genealogen) ansprechen und eine optimale Vorbereitung auf einen Archivbesuch ermöglichen.

Seit Mai 2005 ist Herr Wilhelm Dörmer, Fachdienstleiter des Fachdienstes Innerer Service erkrankt. Frau Angelika Hoyer wird bis März 2007 mit der Vertretung beauftragt.

Herr Friedhelm Werner, Mitarbeiter des Kreisarchivs, übernimmt im Juni die Neuverzeichnung (intensive Aktenerschließung) des Bestandes „Kreisrat und Rat des Kreises Meiningen“. Bisher sind alle Akteneinheiten nur mit einem einfachen Aktentitel, einer Signatur und Datierung versehen. Im Ergebnis der Erschließungsarbeiten ist fortan eine umfassende Übersicht des Akteninhaltes bei Recherchen möglich.

Im Zuge der Bestandserhaltung erfolgt durch Frau Kati Adolph die Neuverpackung von 34 bedeutsamen Lehnbriefen und Urkunden mit wertvollen Siegeln aus den Gemeindebeständen Einhausen, Leutersdorf, Oberweid, Ritschenhausen und Vachdorf aus den Jahren 1673 bis 1818 in eigens dafür gefertigten Urkundenboxen mit Urkunden-Fixierungs-Sets. Damit erhalten diese Urkunden optimale Lagerungsbedingungen im Kreisarchiv.

Mit dem Ableben von Herrn Wilhelm Dörmer, Fachdienstleiter Innerer Service am 1. Mai 2006 verliert auch das Kreisarchiv einen engagierten Fachdienstleiter, der sich intensiv für die positive Entwicklung des Archivwesens im Landratsamt Schmalkalden-Meiningen eingesetzt hat. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Archivs werden Herrn Dörmer in besonderer Erinnerung behalten.

Am 1. Mai 2007 erfolgt die Wiederbesetzung der Stelle des Fachdienstleiters Innerer Service durch Frau Evelyn Wedel.

In den Monaten August bis Oktober 2007 erfolgt durch Frau Hoyer die Erarbeitung eines „Objektbezogenen Gefahrenabwehrplanes für das Kreisarchiv Schmalkalden-Meiningen“. Auslöser zur Erarbeitung dieses Einsatzdokumentes war ein Sickerwassereinbruch am 4. Juli 2007 im Magazinraum 3. Insgesamt sind 52 Akteneinheiten durchnässt und zahlreiche Archivkartons angefeuchtet. Der Wassereinbruch hat die sofortige Ausarbeitung eines Notfallplanes für das Kreisarchiv zur Folge. Die Dokumentation umfasst 134 Seiten. Nach erfolgter Prüfung und der Zustimmung des Landrates am 6. Februar 2008 wird in nächster Zeit über den Thüringischen Landkreistag in Erfurt die vorliegende Planung unter Beachtung des Datenschutzes als „Musterplan“ an alle Kreisverwaltungen weitergeleitet. Der Landkreistag wird mit dieser Vorlage die Anfertigung noch ausstehender Notfallplanungen in Thüringer Landkreisen empfehlen.

Im Kreisarchiv sind folgende Präventionsmaßnahmen für das Jahr 2008 geplant: Durchführung einer Brandschutzübung im Archivbereich, Schulungen des Archivpersonals bei Havariefällen, Prüfung des Einbaus eines automatischen Alarmsystems in Form von Wassermeldern im Archivbereich.

In Zusammenarbeit mit einer Software-Firma aus Schmalkalden und den Mitarbeiterinnen des Archivs Frau Adolph und Frau Hoyer wird der Webauftritt des Kreisarchivs Schmalkalden-Meiningen (Homepage: www.lk-sm.de/kreisarchiv/startseite.html) neu gestaltet und mit einer erweiterten Funktionalität für Recherchen sowie einem Datenimport und –Export versehen.
Im Dienste des Bürgers und des zukünftigen Archivbenutzers sollen auch Findbücher zu den Archivbeständen und archivischen Sammlungen des Kreisarchivs ins Netz gestellt werden. Der Bürger hat mit diesem Angebot die Möglichkeit, bereits im Vorfeld eines geplanten Archivbesuches zu amtlichen, wissenschaftlichen, publizistischen oder Bildungszwecken detaillierte Informationen zu erhalten.
Die Webseite des Kreisarchivs war 2004 erstmalig online. Das Ziel des neuen Webauftritts besteht in der Optimierung der Bestandspflege und der Verbesserung des Rechercheservices.
Um den gesetzlichen Ansprüchen zu genügen, wird gleichzeitig die Barrierefreiheit der Homepage im März 2008 hergestellt. Zeitgleich erfolgt die Umstellung auf ein neues Layout unter genereller Berücksichtigung des Designs im gesamten Webauftritt des Landratsamtes Schmalkalden-Meiningen. Mit Einbindung eines Teasers für News auf der Startseite sind aktuelle Nachrichten des Kreisarchivs sofort ersichtlich. Durch zukünftig eigene Pflege der Seiteninhalte sowie der aktuellen Bestandsinformationen wird das Archiv den zunehmenden öffentlichen Ansprüchen an Archivdienstleistungen für Bürger und Unternehmen gerecht. Es erfolgt der Einbau einer Recherchefunktion für die Informationssuche in den Beständen.

Im Krankenblattarchiv ist im Mai 2008 die Mitarbeiterin Frau Brigitte Rickes aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden und Frau Elke Wutzler wird mit der Verwaltung dieses Bereiches betraut.

Der Versuch der Kreisarchivarin, die Überlieferungslücken innerhalb der 71 archivierten Gemeindebestände bis 1990 zu schließen, stellt sich nach wie vor als schwierige Aufgabe dar. Lediglich 10 Gemeinden sind seit 2002 nach dem Thüringer Archivgesetz vom 23. April 1992 der gesetzlichen Verpflichtung zur Sicherung und Nutzung von Archivgut nachgekommen, in dem sie die Gemeindeakten dem Kreisarchiv zur Archivierung übergeben haben.


Das Kreisarchiv Schmalkalden-Meiningen von 2009 – 2017

Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit des Kreisarchivs steht die Vorbereitung und Durchführung einer Sonderausstellung mit dem Thema “Wende 1989 und Wiedervereinigung 1990- Ereignisse im Kreis Meiningen“ vom 08. bis 13. November 2009 im Mittelpunkt der Archivarbeit. Mit guten Ideen bei der Umsetzung der Thematik, gelang es Frau Adolph und Frau Hoyer alle präsentierten Ausstellungthemen zur Grenzgeschichte, Wende und Wiedervereinigung die Ausstellungsbesucher des Archivs in ihren Bann zu ziehen.
Schwerpunkt der Recherchen sind u.a. die Archivbestände „Kreistag und Rat des Kreises Meiningen“ und Akten aus den Grenzgemeinden des Altkreises Meiningen sowie Sammlungen des Kreisarchivs bis zum Jahr 1990. In 16 Aktenordnern werden ca. 500 Archivdokumente gesammelt, die wegen ihres Inhaltes das Ausstellungsthema gut unterlegen. In der eigentlichen Ausstellung jedoch findet auf den 16 Ausstellungstafeln nur eine Auswahl von ca. 100 Dokumenten Platz.
Während der Aktenrecherche werden die Kopien mit einem Dokumententitel und entsprechenden Quellenangaben versehen. Damit kann in den nächsten Jahren diese Quellensammlung auf der Grundlage des Thüringer Datenschutzgesetzes auch für die Geschichtsforschung genutzt werden. Bisher unbekannte Geschichtsquellen zur Thematik „Aufbruch zur Wende, Grenze, Ausreise, Wende und Wiedervereinigung“ liegen nun aufgearbeitet im Kreisarchiv für Recherchezwecke vor.
In vielen Winkeln des Archivs ist in den Novembertagen der „offenen Tür“ Leben eingekehrt. Aktuelle Geschichte und ein Archiv im Dienste der Bürger waren zu erleben. Besonders gewürdigt wurde die Präsentation von über 700 Ausstellungsbesuchern.
Im Juli 2009 kommt es in Folge des „Objektbezogenen Gefahrenabwehrplanes für das Kreisarchiv Schmalkalden-Meiningen zu wichtigen Präventionsmaßnahmen im Magazinbereich. Zum vorbeugenden Wasserschutz im Haus 3 erfolgt der Einbau von 19 Wassersensoren im Magazinbereich durch eine Spezialfirma. Diese Sensoren werden an verschiedenen Stellen im Bodenbereich der Magazinräume angebracht und in Verbindung mit Begleitkabeln, welche an allen wasserführenden Leitungen befestigt werden, auf das Alarmsystem des Archivs aufgeschaltet. Der Einbau dieser Technik löst bei defekter Leitung sofort Alarm in der Leitstelle aus. Außerdem kann mit diesem Sicherheitssystem die weitere Wasserzufuhr sofort unterbrochen werden. Der Einbau von Hygrostaten ist am 23. September beendet.
Hinsichtlich der Bestandssicherung der 71 archivierten Gemeindebestände des Altkreises Meiningen können 2009 5 Gemeindearchive mit Archivgut der Gemeinden Rentwertshausen, Stedtlingen, Metzels, Walldorf und Hermannsfeld in die bereits bestehenden Archivbestände des Kreisarchivs eingegliedert werden. Herr Friedhelm Werner, der seit Jahren diese Archivierungsarbeiten in sehr guter Qualität durchführt, geht ab April 2010 in den wohlverdienten Ruhestand.
Auf dem Gebiet der Öffentlichkeitsarbeit des Archivs erfolgt im Oktober 2009 die Herausgabe der 5. überarbeiteten und der ergänzten Auflage der Bestandsübersicht „Das Kreisarchiv Schmalkalden-Meiningen 1954 bis 2008“ und des Flyers „Das Kreisarchiv Schmalkalden-Meiningen und seine Bestände“. Diese informativ und farbig gestalteten Broschüren bzw. Faltblätter werden zur Mitnahme in der Behörde und umliegenden Archiven ausgelegt.

Unter Beteiligung des Kreisarchivs wird am 2. März 2010 eine Wanderausstellung zur Thematik „Arisierung in Thüringen, Ausgegrenzt, Ausgeplündert, Ausgelöscht“ im Landratsamt, Haus 2 eröffnet. In Folge zahlreicher Recherchen in den Gemeindebeständen des Kreisarchivs konnten interessante und ergreifende Dokumente zur Thematik ausfindig gemacht und für die Präsentation genutzt werden. Die Wanderausstellung steht unter der Leitung von Frau Dr. Gibas, Leiterin der Projektgruppe an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Erstmalig erfolgt im April 2010 eine umfassende Aktualisierung der Internetseiten des Kreisarchivs Schmalkalden-Meiningen im Internetportal „Archive in Thüringen“. Grundlage dazu ist der Erfassungsstand vom Oktober 2008. Damit steht dem Bürger eine ausführliche Übersicht zur Geschichte, den Archivbeständen und Sammlungen des Meininger Kommunalarchivs zur Einsichtnahme im Web zur Verfügung.
Abschluss der umfassenden PC-Eingabe der Beschlusstexte des Bestandes „Beschlüsse des Kreistages Meiningen“ von 1952 bis 1989 und der Beschlüsse des Rates des Kreises Meiningen von 1953 bis 1990 in das Archivprogramm AUGIAS. Mit dieser Präsentation ist unter Beachtung des Datenschutzes erstmalig eine Recherche durch Archivbenutzer innerhalb der Vorlagen, Beschlüsse und Protokolle möglich.
Im Jahr 2012 wird die Kreisbehörde Optionskommune. Unter Motto: „Alle Hilfen aus einer Hand an einem Ort“ wird der Landkreis zukünftig für eine Reihe zusätzlicher Sozialleistungen verantwortlich sein. Die Umsetzung dieser Maßnahme bedeutet, dass innerhalb von 12 Monaten die Maßnahmen zur Arbeit dieses Bereiches realisiert sein müssen. Letztendlich tritt nun der Landkreis in allen Fragen der Grundsicherung für Arbeitslosen-Geld-2-Empfänger die Rechtsnachfolge der Bundesagentur für Arbeit an. Außerdem gibt es auch eine neue Anlaufstelle für Schuldner innerhalb der Kreisbehörde. Mit diesen Trägerwechseln werden insgesamt 103 Mitarbeiter in das Landratsamt übernommen. In Folge der Umstrukturierungen und der damit verbundenen Umzüge der einzelnen Fachbereiche innerhalb der Verwaltungsgebäude folgen unzählige Aktenübergaben bzw.-übernahmen in das Behördenarchiv. Eine solche massive Aktenflut hat es in den letzten 20 Jahren noch nicht gegeben. Außerdem wurde festgelegt, die innerhalb der Behörde bestehenden Zwischenarchive zu schließen und die darin gelagerten Akten dem Kreis- bzw. dem Behördenarchiv zu übergeben.
Auch das Jahr 2013 steht im Zeichen der Umsetzung des Aktenplanes, denn bis 2017 soll in allen Fachdiensten der Behörde die elektronische Aktenführung umgesetzt werden.
Am 3. Juli 2013 wird Frau Evelyn Wedel als Fachdienstleiterin Innerer Service von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Fachdienstes verabschiedet. Frau Wedel arbeitete engagiert. Vieles wurde von ihr auf den Prüfstand gestellt und einer moderneren Behördenfunktionalität angepasst.
Am 2. September 2013 wird in Folge Frau Andrea Krieg neue Fachdienstleiterin.
Am 25. September 2013 erfolgt die Verabschiedung von Frau Kati Adolph, Mitarbeiterin des Behördenarchivs. Nach 14 Jahren ausgezeichneter Arbeit verlässt sie am 27. September 2013 aus persönlichen Gründen das Landratsamt.
Zum 2. Januar 2014 wird Herr Tom Pleiner aus Dietzhausen die Nachfolge von Frau Adolph antreten. Herr Pleiner ist im Besitz der entsprechenden Fachausbildung (Facharbeiter für Medien- und Informationsdienste). Ab 6. Januar 2014 beginnt Herr Uwe Kirchner im Archiv des Landratsamtes eine Halbtagstätigkeit innerhalb des Kreisarchivs.
Mit Wirkung vom 1. Oktober 2014 führt das Kommunale Jobcenter im Landratsamt die sogenannte elektronische Akte ein. Damit gehört die Kreisbehörde in Meiningen zu den Vorreitern im Land Thüringen. Fortan sollen die Bearbeitungszeiten im Interesse der Bürger wesentlich verkürzt werden. Außerdem soll auf diesem Wege durch die elektronische Aktenführung eine massive Papiereinsparung ein Ergebnis sein.
In Vorbereitung des Umzuges des Fachdienstes Innerer Service zum 4. August 2015 erfolgt die Übergabe/Übernahme des Medizinischen Museums aus dem Kreisarchiv zum DRK- Kreisverband Meiningen e.V. In Form einer Dauerleihgabe erfolgt die Auslagerung mit dem Ziel, alle Sachzeugnisse aus dem ehemaligen Krankenhaus Meiningen weiterhin vor der Vernichtung zu sichern und einen passenden, neuen, öffentlichkeitswirksamen Standort in den Häusern des DRK-Kreisverbandes zu suchen. Der Museumsraum wird als Büro für Mitarbeiter des Fachdienstes Innerer Service benötigt.
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Kreisarchivs starten die Mitarbeiter im Jahr 2013 und 2014 zwei öffentliche Aufrufe zur geplanten Sonderausstellung zur Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren. Das Thema zur Ausstellung lautet: „Geschichte und Geschichten – der Erste Weltkrieg im Herzogtum Sachsen-Meiningen 1914 bis 1919 - Ein Streifzug durch vergessene Archivalien und Sachzeugnisse“.
Zahlreiche Schenkungen und Leihgaben gingen von Bürgern des Landkreises seit Januar 2013, sehr zur Freude der Mitarbeiter, in das Archiv ein. Infolge aktiver Mitwirkung vielen Bürgerinnen und Bürger ist eine einzigartige „Materialsammlung Erster Weltkrieg“ im Kreisarchiv entstanden. Alle Exponate die in diese Sammlung einflossen, sind Unikate. Die bisher unveröffentlichten Dokumente und Sachzeugnisse aus den Privatarchiven der Bürger, den Quellen des Landesarchivs Thüringen in Meiningen und des Kreisarchivs selbst bildeten gemeinsam die Sonderausstellung im November 2014, die anhand von 22 Ausstellungstafeln und 8 Vitrinen präsentiert wird. Außerdem sind auch während der Sonderausstellung zwei Dokumentarfilme auf einer Großleinwand zu sehen. Verbunden mit der Sonderausstellung im Saal des Landratsamtes sind drei öffentliche Veranstaltungen mit jeweils einem Theaterstück unter der Thematik: „1914 – Vorahnungen in Sachsen-Meiningen“, inszeniert vom Südthüringer Amateurtheater e.V. Obermaßfeld-Grimmenthal und einemgenerationenübergreifenden Theaterprojekt „Echo des Krieges“ unter der künstlerischen Leitung und Regie von Frau Elke Büchner aus Meiningen. Alle Darbietungen ergänzten die historische Sonderausstellung auf ganz eigene Weise und trafen bei den Ausstellungsbesuchern auf große Resonanz.
Im Dezember erfolgt die Beschaffung eines modernen Buchscanners für das Kreisarchiv. Der ZETA-Comfort-Scanner ist eines der besten Geräte auf dem Markt und bereits in zahlreichen Thüringer Bibliotheken und Archiven im Einsatz. Mit dem Gerät erfolgt die Schonung der Archivalien während der Vervielfältigung in ausgezeichneter Wiedergabequalität.
Im Frühjahr 2015 geht die Sonderausstellung „Erster Weltkrieg“ innerhalb des Landkreises Schmalkalden-Meiningen auf Wanderschaft. Viele Bürgerinnen und Bürger konnten sich zur Thematik Erster Weltkrieg informieren.
Auch das Jahr 2015 steht wiederholt unter der Zielstellung, die von Frau Hoyer und Herrn Pleiner begonnene Erarbeitung von Findbüchern (Repertorien) für die 71 archivierten Gemeindebestände weiter zuführen. Fortan sollen die abgegriffenen Findkarteien dem Archivnutzer nicht mehr vorgelegt werden, sondern ein Findbuch zu dem jeweiligen Gemeindebestand zur Einsicht bereit gelegt werden.
Die umfangreiche Überprüfung und Korrektur der bisherigen Bestandsdaten auch unter Beachtung des Datenschutzes sowie das Verfassen der Vorwörter zum jeweiligen Aktenbestand, macht die Umsetzung sehr zeitintensiv. Letztendlich ist die Onlinestellung aller Findbücher das Ziel der Archivmitarbeiter. Findbücher dienen dazu, dem Benutzer im Vorfeld eines Archivbesuches einen Überblick über die Bestände des Kreisarchivs zu geben. Dessen Recherche wird fortan sehr erleichtert. Die Vorbereitung der Akteneinsicht kann zügig durch das Kreisarchiv erfolgen, die Benutzerbetreuung erfolgt effektiver und ist kundenorientiert. Auch kann mit der Onlinestellung ein größerer potentieller Benutzerstamm angesprochen und mobilisiert werden, da das Archiv auch Anfragen aus verschiedenen Regionen der Welt erhält.

Verstärkt werden in ehrenamtlicher Tätigkeit durch Herrn Gustav-Adolf Berger aus Meiningen regionale Tagebücher bzw. Chroniken transkribiert (Übertragung aus der alten Schreibweise in unsere heutige Umgangsschrift). Diese Chroniken werden für das Kreisarchiv kopiert und nach buchbinderischer Bearbeitung in der Kreisarchivbibliothek inventarisiert und somit der öffentlichen Nutzung zugänglich gemacht.
Am 18. August 2015 wird ein neues Reader-Printer-Gerät (Lesegerät für Akten und Zeitungen) beschafft. Mit dieser technischen Neuausstattung können fortan Akten und Zeitungen in hoher Qualität gelesen und kopiert werden.

Im Jahr 2016 geht es nicht nur turbulent in der Welt und in Europa zu. Auch in unserem Landkreis gibt es zahlreiche Ereignisse und Veränderungen, so auch in unserem Arbeitsbereich. Zunächst brachte das Jahr ein wenig Entspannung bezüglich der Flüchtlingsaufnahme. Wohl kaum ein anderes Thema beschäftigt seither unseren Landkreis so stark wie die Flüchtlingskrise. Die Unterbringung, Versorgung und Betreuung der vielen ankommenden Menschen stellt auch die Mitarbeiter des Landratsamtes Schmalkalden-Meiningen, so auch unseren Fachdienst Innerer Service vor große Herausforderungen. Schnellstmöglich soll innerhalb Europas eine ganzheitliche Lösung herbeigeführt werden, damit die Kommunen schnell entlastet werden.
Von September 2015 bis März 2016 ist der Lesesaal des Archivs vom Krisenstab des Landratsamtes belegt. Bis dahin mussten die Archivbenutzer im Geschäftszimmer des Fachdienstes forschen. Es gilt je nach Notwendigkeit schnell und gezielt auf die Auswirkungen der Flüchtlingskrise zu reagieren. Die hohen Anforderungen bezüglich der Beschaffung von Wohnungen und deren Einrichtung für die Asylbewerber, die im Landkreis aufgenommen wurden, stellten auch die Mitarbeiterinnen im Bereich Beschaffung auf eine hohe Kraftprobe. Auch Herr Pleiner aus dem Behördenarchiv und Herr Kirchner aus dem Kreisarchiv waren mit Beschaffung und Verteilung der Einrichtungsgegenstände betraut.
Durch die geplante Gebietsreform werden auch dem Kreisarchiv neue Wege aufgezeigt. Unüberschaubar sind die Folgen der von der Landesregierung vorgeschlagenen Kreisgebietsreform. Mit großer Mehrheit gibt es eine Gegenfront zur beabsichtigten Fusion der Landkreise Schmalkalden-Meiningen, Sonneberg und der kreisfreien Stadt Suhl. „Diesen Monsterkreis gilt es mit aller Kraft zu verhindern“, so Landrat Peter Heimrich. Bleibt abzuwarten, wie und in welchem Umfang die Übergabe bzw. Übernahme von Aktenbeständen von unserem Archiv in andere Kommunalarchive oder umgekehrt erfolgen wird.
Das Behördenarchiv übernimmt im Jahr 2016 11.625 verzeichnete Akteneinheiten (412,60 Laufmeter) in seine Magazinräume. Auch steigen die Anfragen und Recherchen in Bauakten, Verwaltungsakten und in den Jobcenterakten sprunghaft an. So erfolgen allein im Behördenarchiv durch 349 Mitarbeiter 924 innerbehördliche Aktenausleihen sowie 244 innerbehördliche Einsichtnahmen in 244 Verwaltungsakten/ dienstliches Schriftgut durch 95 Mitarbeiter des Landratsamtes.
Die Kreisarchivbibliothek verzeichnet mittlerweile weitere 97 Bücherneuzugänge. Bis zur Gegenwart sind 5.152 Bücher für eine öffentliche Nutzung durch Archivbesucher inventarisiert und zugänglich.
Im Jahr 2017 wird der „Objektbezogene Gefahrenabwehrplan“ des Kreisarchivs Schmalkalden-Meiningen zum 3. Mal aktualisiert. Außerdem wird auch die „Bestandsübersicht des Kreisarchivs Schmalkalden-Meiningen“ und der dazugehörige Flyer „Das Kreisarchiv Schmalkalden-Meiningen und seine Bestände“ in einer 6. überarbeiteten und ergänzten Auflage als Entwurf erarbeitet. Deren Druck soll 2018 in einem neuen Layout erscheinen.



Angelika Hoyer
Kreisarchivarin