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  • Lippmann+Rau-Musikarchiv - Internationales Archiv für Jazz und populäre Musik der Lippmann+Rau-Stiftung Eisenach
  • Palmental 1 (Alte Mälzerei)
  • 99817 Eisenach

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  • Lippmann+Rau-Musikarchiv - Internationales Archiv für Jazz und populäre Musik der Lippmamnn+Rau-Stiftung Eisenach
  • Palmental 1 (Alte Mälzerei)
  • 99817 Eisenach

Opening hours

Montag - Freitag 10.00 - 18.00 Uhr, außer Mittwoch 10.00 - 15.00 Uhr

Archive manager

Prof. Dr. Martin Pfleiderer (Sitz: HfM Weimar), Wiss. Mitarbeiter: Nico Thom


  • ca. 1.000 lfm.

    Inventory

  • seit 1999

    Runtime


Archive history

Das Archiv widmet sich der (weltum-)spannenden Geschichte des Jazz und der populären Musik.

Im Jahr 1999 fassten einige engagierte Mitglieder des Jazzclub Eisenach e.V. den Entschluss, das "Internationale Jazzarchiv Eisenach" aus der Taufe zu heben. Ursprüngliches Ziel war es, Materialien zum Thema Jazz zusammenzutragen und allen Mitgliedern des Vereins zur Verfügung zu stellen. Zudem sollten die 40jährige Clubgeschichte (Gründung 1959) aufgearbeitet sowie alle Clubaktivitäten dokumentiert werden. Nach jahrelanger freundschaftlicher Verbundenheit mit dem deutschen Jazz- und Blues-Enthusiasten Günter Boas (1920-1993) fiel dessen große Sammlung nach seinem Tod in die Hände der Archivgründer und bildete einen ansehnlichen Grundstock, auf dem man aufbauen konnte. Man traf sich einmal die Woche, meistens am Montagabend, um die alten Platten von Günter Boas oder mitgebrachte Fundstücke von privaten Dachböden gemeinsam zu sortieren, Zeitungsartikel auszuschneiden sowie Fotos zu ordnen. Das kleine Archiv, welches mit bescheidenen Mitteln und Zeitressourcen entstand, vergrößerte sich durch Zuschenkungen von Clubmitgliedern und Sympathisanten rasant… und drohte den passionierten Amateurarchivaren bald über den Kopf zu wachsen.

Zwischenzeitlich hatte sich im Kreis der Archivgründer die Idee einer Stiftung herausgebildet. Mit der Gründung der Lippmann+Rau-Stiftung im Jahre 2006 wurde eine Rechtsform gefunden, die es ermöglichte, das historische Gebäude, in dem sich Jazzclub und Archiv befinden (die "Alte Mälzerei"), von der Stadt Eisenach zu übernehmen. Zugleich sollte mit der Gründung der Stiftung das kulturelle Erbe von Horst Lippmann (1927-1997), einem gebürtigen Eisenacher, und dessen Geschäftspartners Fritz Rau (* 1930) gewürdigt werden. Beide hatten sich als Konzertagentur "Lippmann+Rau" (mit Sitz in Frankfurt/Main) vor allem um den deutschen und amerikanischen Jazz, Blues, Rock und Folk verdient gemacht und darüber hinaus internationales Ansehen erlangt. Zum Stiftungskuratorium gehören übrigens, neben Fritz Rau selbst, bedeutende deutsche Musiker (z.B. Udo Lindenberg), Maler (z.B. Johannes Heisig), Schriftsteller (Eva Demski) oder Filmemacher (Wim Wenders).

Im Jahr 2009 - zum 50. Jubiläum des Jazzclubs und 10. Archivgeburtstag - überschlugen sich die Ereignisse: Die Lippmann+Rau-Stiftung, die seit 2006 als Trägerin des Jazzarchivs Eisenach fungiert, schloss einen Kooperationsvertrag ab mit der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar. Die Kooperation wird mit Mitteln aus dem so genannten "ProExzellenz"-Fond des Bundeslandes Thüringen unterstützt. Das Archiv konnte dank der Finanzierung in professionelle Hände übergeben werden und wird seitdem von drei MitarbeiterInnen der Weimarer Musikhochschule geführt, gleichwohl die Bestände nach wie vor Eigentum der Eisenacher Lippmann+Rau-Stiftung sind. Im Zuge der Neustrukturierung wurde das Archiv umbenannt in "Lippmann+Rau-Musikarchiv" und trägt nun den Untertitel "Internationales Archiv für Jazz und populäre Musik der Lippmann+Rau-Stiftung", um die Vielfalt und Internationalität der musikalischen Bestände schon im Namen zu signalisieren. Das neue Archivteam machte sich im Sommer 2009 umgehend daran, die Bestände zu sichten und zu systematisieren. Dafür wurde ungefähr ein Jahr benötigt, sodass im Sommer 2010 damit begonnen werden konnte, die Katalogisierung anzugehen. Diese wird zeitgemäß auf höchstem technischem Niveau durchgeführt. Über einen frei zugänglichen Online-Katalog (OPAC), der an einen deutschlandweiten Bibliotheks- und Archiv-Verbund angeschlossen ist, können nun die Materialien des Archivs recherchiert werden, welche zuvor in einem standardisierten Verfahren eingegeben worden sind. Die Eingabe der Bestände ist allerdings noch lange nicht abgeschlossen. Vielmehr handelt es sich dabei um einen mehrjährigen Prozess.

Was genau sammelt das Archiv? Das Team der Archivmitarbeiter setzt sich - im Geiste Horst Lippmann und Fritz Rau verbunden - für einen weiten Begriff von Jazz und populärer Musik ein, wobei alle historischen Spielarten als relevant erachtet werden. Dazu zählen neben Jazz-Stilistiken wie zum Beispiel Dixieland, Bebop, Cool-, Free- und Fusion Jazz auch Blues, Pop, Rock, Country, R'n'B, Soul, Gospel, Spiritual, Reggae, HipHop, Heavy Metal, Techno, Folk, Chanson etc. in ihren nationalen und internationalen Ausprägungen. In Bezug auf die Medienarten gibt es keinerlei Beschränkungen. Das Archiv sammelt Schellack- und Vinyl-Platten ebenso wie CDs, MCs, Tonbänder, VHS-Videos, DVDs, Fotographien, Negative, Graphiken, Bilder, Bücher, Zeitschriften, Broschüren, Werbeartikel, Instrumente und Radios. Alle Bestände des Archivs sind Schenkungen von Privat-SammlerInnen. Falls auch Sie Interesse haben, dem Archiv Ihre Sammlung zu übergeben, zögern Sie nicht, Kontakt mit uns aufzunehmen. ForscherInnen, StudentInnen, SchülerInnen und andere Interessenten können das Archiv während der Öffnungszeiten besuchen und in den Beständen recherchieren.